Paartherapie

Paartherapie

 

In einer Liebes-/Paarbeziehung möchten die Partner eine reale gemeinsame Beziehung schaffen, in der sie sich einrichten und mit der sie sich identifizieren. Diese gemeinsame Welt ist sowohl Produkt der gemeinsamen Beziehung als auch Rahmen und Ausgangspunkt für eine Weiterentwicklung.

Es findet ein unbewusstes Zusammenspiel zweier Partner mit ihrer persönlichen Vorgeschichte statt. Die wechselseitige Spannung zwischen den Bedürfnissen nach individueller Freiheit und der Sehnsucht nach einer stabilen, sicherheitsspendenden, dauerhaften Beziehung verursacht zu einem wesentlichen Teil eine Spannung im Paarkonflikt. Jürg Willi, Professor der Psychiatrie-Zürich, entwickelte dazu 1975 das weltweit bekannte Kollusionskonzept. Dabei stellt die Kollusion eine ideale Lösung dar, mit diesen gegensätzlich drängenden inneren Bedürfnissen fertig zu werden.

Wichtig für das Gelingen einer Paarbeziehung (nach J. Willi)

  • das Abgrenzungsprinzip: Wie nahe kann man sich in einer Paarbeziehung kommen ohne sich aufzugeben? Wie stark sollte sich ein Paar nach außen abgrenzen?
  • Prinzip der freischwingenden Balance von regressivem (kindlichen) und progressivem (erwachsenen) Verhalten in der intimen Paarbeziehung ohne Fixierung auf eine Rolle: Keine menschliche Beziehung kommt der frühkindlichen Eltern-Kind-Intimität so nahe wie die Paarbeziehung.
  • Prinzip des Gleichgewichts des Selbstwertgefühls: Es besteht eine Balance der Gleichwertigkeit.

 

Therapeutisches Ziel

  • klare Abgrenzung der Partner voneinander
  • eigenverantwortliches Handeln
  • sich in der persönlichen Entfaltung nicht behindern
  • Fähigkeit zum konstruktiven Austragen von Konflikten
  • Fähigkeit zu partnerschaftlichen Entscheidungsprozessen
  • gleichmäßige Verteilung der Privilegien

» Friedensvertrag für Paare

Achtsames Zuhören: https://ethik-heute.org/liebevolles-sprechen-und-echtes-zuhoeren/

In der Regel dauert eine paartherapeutische Sitzung 90 Minuten.